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Die individuell bedruckte Versandbox

Schumacher Packaging entwickelt Digitaldruckservices für die printmate Plattform

Im E-Commerce ist es seit langem bekannt: Der Moment, in dem der Kunde sein Paket in der Hand hält und es auspackt, spielt für seine Beziehung zum Online-Händler eine zentrale Rolle. Schließlich ist dies im E-Commerce – und im Versandhandel allgemein – der einzige Moment des physischen Kontakts zwischen dem Kunden und dem Händler. Für die Kundenbindung kann dies entscheidend sein. Anlass genug für Shopbetreiber, das Marketing-Potenzial der Verpackung zu nutzen und Versandboxen so attraktiv wie möglich zu gestalten. Die junge printmate GmbH aus Berlin will ihren Geschäftskunden genau das ermöglichen: Sie bietet die individuelle, hochwertige Digitalbedruckung von Versandverpackungen in kleinen Auflagen, von 10 Stück an aufwärts. Als das Startup im August 2015 mit seinem B2B-Shop an den Start ging, gab es nur einen Verpackungshersteller, der diese Idee für printmate umsetzen konnte: die Schumacher Packaging Gruppe mit Stammsitz im fränkischen Ebersdorf.

Einer der Gründer und Geschäftsführer der printmate GmbH in Berlin ist Julian Jost. Es war sehr viel einschlägige Branchenerfahrung, die Jost zu seiner Geschäftsidee brachte: Er hatte zuvor bei Zalando das Verpackungsmanagement mit aufgebaut. „Zu dieser Zeit bekam ich immer wieder Anfragen von Onlinehändlern, die an Bezugsquellen für Versandkartons mit individuellen Druckdesigns interessiert waren“, berichtet Jost. Schließlich war die Idee für printmate geboren.

Schließlich war die Idee für printmate geboren. Eine entscheidende Voraussetzung damals: Es brauchte einen Verpackungshersteller in enger Partnerschaft, der in der Lage war, die Versandkartons zu liefern und individuell in kleinen Stückzahlen digital zu bedrucken. Tatsächlich eröffnet erst der Digitaldruck die Option, individuelle Druckbilder auch in kleineren Auflagen wirtschaftlich sinnvoll zu produzieren. Denn die herkömmlichen Verfahren – ob Flexo- oder Offsetdruck – verlangen prinzipbedingt nach hohen Auflagen, weil für jedes neue Motiv auch neue Klischees bzw. neue Druckplatten erstellt und eingerichtet werden müssen. „Man kann sagen, dass die Produktionsmöglichkeiten von Schumacher Packaging der Grund waren, warum unsere printmate-Idee überhaupt erst realisierbar wurde“, sagt Jost. Auch in der Geschäftsleitung von Schumacher Packaging war man von Josts Idee überzeugt – so sehr, dass man printmate nicht nur als Lieferant unterstützen wollte, sondern sich gleich auch als einer der Investoren für das Startup engagierte.

Innovation in der Verpackungsbranche

Die Schumacher Packaging Gruppe ist ein Experte für maßgeschneiderte Verpackungslösungen aus Well- und Vollpappe. Schon seit Jahren zählt das inhabergeführte mittelständische Unternehmen zu den Produktivitäts- und Technologieführern in der Verpackungsbranche. Bereits seit 2015 produziert Schumacher Packaging im Stammwerk in Ebersdorf digitalbedruckte Verpackungen in hohen Auflagen. Zusammen mit dem Maschinenhersteller Durst hat Schumacher Packaging eine völlig neu konzipierte Digitaldruckmaschine für die Mass-Volume- Produktion erprobt und in 2018 zur Serienreife entwickelt. Mit der innovativen Digitaldrucktechnik ist Schumacher Packaging in der Lage, industrielle Auflagen baugleicher Verpackungen und Displays erstmals in beliebig viele Teilserien zu splitten, von einem bis zu mehreren tausend Bogen. So gestattet es der Mass-Volume-Digitaldruck, die Bedruckung von Bogen zu Bogen zu variieren: mit verschiedenen Druckbildern, Versionen oder Barcodes. All dies ist unmittelbar und ohne Rüstkosten möglich. Verpackungen können dadurch ganz nach Wunsch kategorisiert und personalisiert werden, ob regional, saisonal, aktions- oder kundenbezogen.

 

Digitaldruck wird massentauglich

„Was uns sehr entgegenkommt, ist die Tatsache, dass Schumacher Packaging inhabergeführt ist“, findet Jost. „Das vermeidet lange Entscheidungswege und führt dazu, dass sie sich immer schnell an den Markt anpassen können. Dafür habe ich großen Respekt. Schumacher Packaging hat bereits 2015 digital bedruckte Verpackungen in hohen Auflagen produziert“, bemerkt Jost. „Da waren andere Verpackungshersteller in Sachen Digitaldruck noch gar nicht am Start.“ Aktuell ist in Ebersdorf ein Drucksystem Delta SPC 130 des Herstellers Durst im Einsatz. Während herkömmliche Digitaldruckmaschinen 100 bis 200 Bogen pro Stunde bedrucken, hat Schumacher Packaging auf seiner hochmodernen Maschine einen Durchsatz von mehreren Tausend Bogen pro Stunde. Erst so wird der Digitaldruck in der Verpackungsbranche massentauglich und kostengünstig. Und variable Druckbilder sind dank Digitaltechnik ohne Rüstzeiten möglich – die perfekte Voraussetzung für die printmate-Geschäftsidee: „Wir sind tatsächlich der erste Online-Anbieter von Digitaldruck für Verpackungen, der digital mit wasserbasierten Farben direkt auf Wellpappe druckt, in Posterqualität“, sagt Jost. Zudem sind printmate-Mitarbeiter regelmäßig in der Produktion in Ebersdorf vor Ort, um die Möglichkeiten des Digitaldrucks weiter auszuloten und zu optimieren. „Bei dieser neuen Maschinenkategorie ist das ein wechselseitiger Lernprozess“, berichtet Jost.

Neun Kartongrößen, unzählige Druckbilder

Aktuell bietet printmate Versandkartons in neun verschiedenen Standardgrößen ab einer Auflage von 100 Stück an: von den größeren Modellen „Bags’n‘Coats“ und „Sneaker“ über die etwas kleineren „Notes“ und „Accessoire“ bis hin zu „Square“, „Maxibrief“, „Belt“, „Maxibrief Junior“ und „Pixel“. Daneben bietet printmate die Möglichkeit, Verpackungen in der Konstruktion Fefco0427 im Wunschmaß ab 10 Stück zu bestellen. Schon seit November 2015 macht printmate das Erstellen individueller Druckbilder auch für Grafik-Laien besonders einfach: durch einen komfortablen Online-Editor mit 3D-Ansicht. Alternativ gibt es natürlich die Option, die eigene Druckdatei einfach hochzuladen. Für E-Commerce-Profis ist dies nicht selten der präferierte Weg, denn oft verlassen sie sich bei der Gestaltung lieber auf professionelle Grafiker.

Die Sammelbestellung durch printmate

Der Kern der Geschäftsidee von printmate ist es, kleine Auflagen ab 100 Stück zu ermöglichen. printmate sammelt dazu die Bestellungen für ein bestimmtes Format und fasst diese zu einem Sammelauftrag zusammen. Diesen Auftrag übermittelt printmate dann an Schumacher Packaging, wo die Versandkartons produziert und nach den Kundenwünschen mit individuellen Druckbildern versehen werden. Das Format ist bei solch einer Sammelproduktion also identisch – die Druckbilder sind es nicht. Neben dem Standardformatprogramm bietet printmate seine Versandkartons auch in einer etwas teureren Expressvariante. Der Vorteil: Für den Kunden verkürzt sich die Wartezeit bis zur Produktion und Lieferung seiner individuell bedruckten Versandbox von rund einem Monat auf nur eine Woche. Und wenn Kunden mehr als die Minimalauflage von 100 Stück bestellen wollen, wird dies von printmate durch reduzierte Stückpreise belohnt. Solche Rabattstaffeln gibt es bei den Standard- und den Express-Varianten.

 

Umsatz und Sortiment auf Wachstumskurs

Aktuell hat printmate bereits mehr als 1.500 regelmäßig kaufende Kunden gewonnen. „2017 hat sich unser Umsatz gegenüber dem Vorjahr verdreifacht“, berichtet Jost. Die Online-Plattform ist heute auf Deutsch und auf Englisch verfügbar, und Kunden kommen bereits aus der gesamten EU. Ein Early Adopter der Digitaldrucktechnik zu sein, hat sich für printmate ausgezahlt. Neben großen Marken wie Foodist, Tesa und Disney werden von printmate heute auch Startups und Kleinunternehmen mit individuell gestalteten Verpackungen versorgt. Gerade sie profitieren von dem Profiwissen bei printmate – und von der Möglichkeit kleiner Auflagen. „Wir haben mit unserem Konzept bewiesen, dass man individuell gestaltete Verpackungen standardisieren kann“, kommentiert Jost, „aber wir versuchen immer auch neue Produkte zu identifizieren, für die ein breiter Kundenkreis möglich ist. In Frage kommt alles, was verpackungsnah ist.“ Es steht fest: Die Erfolgsgeschichte von printmate geht weiter. Digitalisierung und Individualisierung weisen den Weg in die Zukunft der Verpackungsbranche.